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Absturzunfälle können tödlich enden

"Arbeiter stirbt bei Sturz in Liftschacht", "Hotelangestellte stürzt beim Fensterputzen in den Tod" – solche Schlagzeilen belegen, dass an fast jedem Arbeitsplatz tödliche Absturzgefahren lauern. Meistens werden die damit verbundenen Risiken nicht richtig eingeschätzt . Oft wird aus Zeitmangel oder anderen Gründen zudem auf eine persönliche Schutzausrüstung verzichtet.

Der Bereich Sicherheitstechnik des AMD Salzburg gibt  Tipps, wie sich Arbeiter vor Absturzunfällen schützen können.

Ein Absturz von einem erhöhten Standplatz kann zu schweren oder tödlichen Sturzverletzungen führen. Bei Arbeiten mit Absturzgefahr (ab 1 Meter potentieller Absturzhöhe) ist daher Folgendes zu beachten:

  • Montieren von Absturzsicherungen: Grundsätzlich sind die Arbeitsvorgänge so zu gestalten, dass diese ohne Absturzgefahr durchgeführt werden können. Zu bevorzugen ist daher eine in der Gebäudeöffnung fest montierbare Absturzsicherung (Geländer mit mind. 1 Meter Höhe mit Mittel- und Brustwehr, ab 2 Metern Absturzhöhe zusätzlich Fußleisten anbringen). Für Fenster gibt es ensprechende Teleskopstangen zur Sicherung.

 

  • Geeignete persönliche Schutzausrüstzung verwenden: Sollten keine kollektiv wirkenden Schutzmaßnahmen verwendet werden können, so ist geeignete persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz zu verwenden. Sicherheitsgeschirre (PSA gegen Absturz) nur an tragfähigen Bauteilen bzw. Anschlageinrichtungen befestigen. Diese Befestigungspunkte müssen – bei den Benutzenden – einen Fangstoß (Auffangkraft) von 7,5 kN aufnehmen können. Alleinarbeit mit Auffangsystemen sind nicht zulässig. Es gibt für die verschiedensten Arbeitssituationen genau angepasste Schutzausrüstungen.

 

  • Koordination mit anderen ArbeitnehmerInnen nicht vergessen (z.B.: Reinigungspersonal anderer Arbeitgebenden, welche sich im Gebäude befinden).

 

  • Glas- und Fassadenreinigung – Aufgepasst: Beim Reinigen von Glasflächen und Glasdächern müssen oft schwer zugängliche Teile an Gebäuden erreicht werden. Die Reichweite von Arbeitnehmenden ist begrenzt, daher bedarf es Aufstiegshilfen.

 

  • Ein Beispiel für sicheres Fensterreinigen: Die Reichweite beim Reinigen von Fenstern beträgt vom Standplatz aus ca. 1,8 Meter nach oben, nach links und rechts ca. 0,5 Meter und nach unten beim Beugen über ein Parapet oder eine Brüstung 0,6 Meter. Wenn das Fenster größer ist als die Reichweite, so sind Hilfsmittel oder Aufstiegshilfen, z.B. Leitern, erforderlich. Beim Besteigen einer Leiter am offenen Fenster besteht Absturzgefahr, die entsprechend entschärft werden muss, etwa durch das Anbringen von geeigneten Teleskopstangen während der Reinigung im Fensterrahmen.

 

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