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Aktion „Boxenstopp“ startet auf breiter Basis für Männergesundheit

Nach erfolgreichem Testlauf im November 2012 setzt die Initiative „Salzburger Männergesundheit“ ihre Aktion „Boxenstopp – Damit man(n) im Rennen bleibt“ 2013 auf breiterer Basis fort. In adaptierter Form geht die Aktion diesmal über einen längeren Zeitraum und in mehr Betriebe. Rund 1.300 Männer in 17 Salzburger Unternehmen haben sich zum „Boxenstopp“ für ihre Gesundheit angemeldet. Dieser dauert für den einzelnen Mitarbeiter nur wenige Minuten und umfasst die Abnahme einer Blutprobe, das Messen von Blutdruck, Gewicht, Körpergröße und Bauchumfang sowie das Ausfüllen eines kurzen Fragebogens. Mit der Aktion setzt die Initiative einen wichtigen Impuls für mehr Gesundheitsbewusstsein und schafft zugleich ein Frühwarnsystem für die Teilnehmer – jeder einzelne erhält nach seinem Gesundheits-Screening einen persönlichen Brief mit der Auswertung der erhobenen Befunde und einer entsprechenden ärztlichen Empfehlung zugeschickt. Die Aktion startete am 19.11. bei der Salzburg AG, bis Mitte Dezember steuert der „Männergesundheitsbus“ die Unternehmen an.

Nach wie vor besteht bei Salzburgs Männern Nachholbedarf in Sachen Gesundheitsbewusstsein und Vorsorge – nur rund jeder 20. Mann nimmt die kostenlosen jährlichen Vorsorgeuntersuchungen der Krankenkassen und die Möglichkeiten zur Krebsfrüherkennung wahr. „Die Statistiken zeigen, dass viele Männer eher sorglos mit ihrer Gesundheit umgehen. Stress und intensive zeitliche Belastung in der Arbeit, Leistungsdruck in der Freizeit und zu wenig Schlaf gelten in der Männerwelt als normal, der Preis dafür muss aber sehr oft in späteren Lebensjahren bezahlt werden. Deshalb ist es wichtig, bei Bewusstseinsbildung und Prävention anzusetzen. Mit der Aktion ‚Boxenstopp’ gehen wir direkt auf die Männer zu und bieten ihnen eine unkomplizierte Möglichkeit, ohne großen Zeit- und Mobilitätsaufwand einen wichtigen Beitrag für ihre eigene Gesundheit zu leisten. Mit der Aktion haben wir Zugang zu jenen Männern, die voll im Berufsleben stehen und sehr oft glauben, eine Vorsorgeuntersuchung nicht nötig zu haben“, sagt Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Christian Stöckl.

Ein zentraler Aspekt der Boxenstopp-Aktion ist es, jeden einzelnen Teilnehmer auf Basis der Screening-Ergebnisse auf seine individuellen Gesundheitsrisiken aufmerksam zu machen und ihm damit die Möglichkeit zu geben, rechtzeitig gegenzusteuern. „Als breit angelegtes Gesundheits-Screening ist der ‚Boxenstopp’ kein Ersatz für die Vorsorgeuntersuchung selbst, sondern ein Impuls für mehr Gesundheitsbewusstsein und zugleich ein Frühwarnsystem für die Teilnehmer. Die Aktion leistet einen wertvollen Beitrag dazu, Männer beim Thema Gesundheit auf die Überholspur zu bringen. Deshalb unterstütze ich das Projekt mit 8.000 Euro aus Mitteln des Gesundheitsressorts“, so Stöckl.

Dr. Peter Kowatsch, Vorsorgereferent der Salzburger Ärztekammer und selbst niedergelassener Allgemeinmediziner, ergänzt: „Männer sterben früher als Frauen – damit haben sie sich vielleicht abgefunden. Aber ist es denn den österreichischen Männern recht, dass sie weniger gesunde Lebensjahre, so genannte ‚Healthy Life Years’ als Frauen haben und auch im europäischen Schnitt im unteren Bereich liegen? Wir finden, dass hier etwas getan werden muss.“

Teilnehmer erhalten individuelles Feedback

Nach dem Motto „Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten kommen“ geht die Initiative „Salzburger Männergesundheit“ mit der Aktion „Boxenstopp 2013 – Damit man(n) im Rennen bleibt“ daher direkt zu den Männern in die Betriebe. „Wir kommen mit einem medizinischen Team in einem auffällig gestalteten Bus in die Unternehmen und bitten die Männer zu einem gesundheitlichen ‚Boxenstopp’“, erläutert Dr. Kowatsch. Anders als in der ersten Boxenstopp-Runde im Jahr 2012 finden die Untersuchungen diesmal allerdings nicht im Bus statt, sondern in den Räumlichkeiten der Betriebe.

Der „Boxenstopp“ dauert für den einzelnen Teilnehmer selbst nur wenige Minuten. Dazu gehört neben der Abnahme einer Blutprobe sowie der Ermittlung von Blutdruck, Größe, Gewicht und Bauchumfang auch das Ausfüllen eines Fragebogens zur eigenen Gesundheit. Die Blutprobe wird in einem Salzburger Labor auf die Faktoren Cholesterin, HDL, Triglyceride und Blutzucker ausgewertet – bei Teilnehmern über als 50 Jahren wird die Probe zudem auf PSA (Prostataspezifisches Antigen) und den Creatinin-Wert (Nierenfunktion) getestet.

Jeder Untersuchte bekommt schließlich eine Auswertung der erhobenen Befunde mit entsprechenden Empfehlungen in Form eines persönlichen Briefes per Post zugesendet. „Die Ergebnisse werden streng vertraulich behandelt, Arbeitgeber oder Kollegen erhalten selbstverständlich keinen Einblick“, betont Kowatsch. Neben dem persönlichen Befund fließen die Daten der Untersuchungen und Fragebögen in anonymisierter Form in eine statistische Auswertung ein, die dann als Gesamtergebnis veröffentlicht wird. „Zusätzlich zum direkten Kontakt mit den rund 1.300 angemeldeten Männern vor Ort liefert uns die Aktion also ein wertvolles und aussagekräftiges Gesamtbild“, sagt Kowatsch.

Potenzstörung kann Vorbote für Herzinfarkt sein

Männergesundheit umfasst viele Themenfelder, betont Univ. Prof. Dr. Günter Janetschek, Vorstand der Universitätsklinik für Urologie & Andrologie der SALK. Wellness, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind Faktoren, die mit wenig Aufwand dabei helfen können, verschiedene Probleme positiv zu beeinflussen. Ursache des Nachlassens der Libido kann permanenter Stress sein, aber auch ein Testosteronmangel kann dahinterstecken. „Deshalb soll man sich nicht scheuen zum Arzt zu gehen. Das trifft auch für Potenzstörungen zu. Diese können zwar mit modernen Medikamenten und Techniken bei praktisch allen Patienten therapiert werden. Zuwenig bekannt ist allerdings, dass eine Potenzstörung auch ein Vorbote von Herzinfarkt und Schlaganfall sein kann. Der Ausschluss dieser Erkrankungen muss deshalb am Anfang jeder Therapie stehen.“

Das Prostatakarzinom ist eine weitere Erkrankung, die viele Männer treffen kann. „In den vergangenen Jahren wurden in Diagnose und Therapie große Fortschritte erzielt, weshalb dieses Karzinom bei früher Diagnose in einem hohen Prozentsatz geheilt werden kann“, so Janetschek

Aktionszeitraum: 4 Wochen

2013 macht das „Boxenstopp-Team“ ab 19.11. bei insgesamt 17 Salzburger Unternehmen Station, darunter große Namen wie Salzburg AG, Eisenwerk Sulzau-Werfen, Geislinger, Siemens Salzburg oder Pinzgau Milch in Maishofen. Die Teilnahme an der Aktion ist freiwillig und erfolgt während der Arbeitszeit. „Wir freuen uns, dass so viele Salzburger Betriebe mit gutem Beispiel voran gehen und ihren Mitarbeitern die Teilnahme an unserer Aktion ermöglichen“, betont Kowatsch. Bis Mitte Dezember wird der „Männergesundheitsbus“ die Unternehmen ansteuern.

Salzburg AG: Richtige Männer lassen sich anschauen!

Startschuss für die Boxenstopps 2013 ist am 19.11. bei der Salzburg AG, die mit 9 Standorten landesweit und insgesamt rund 400 Mitarbeitern an der Aktion teilnimmt und zudem den VW-Bus zur Verfügung stellt, mit dem das Boxenstopp-Team zu den teilnehmenden Unternehmen fährt. Judith Ungeringer vom Bereich Personalwirtschaft der Salzburg AG erläutert: „Als langjähriger Träger des Gütesiegels für betriebliche Gesundheitsförderung ist sich die Salzburg AG auch hier ihrer Verantwortung bewusst. An der Aktion hat uns besonders der einfache Zugang mit einer raschen Auswertung überzeugt. Im Sinne unseres Claims ‚Energie leben – Energie geben’ nehmen zahlreiche Kollegen ihre Selbstverantwortung wahr und nutzen die Möglichkeit zum flächendeckenden Gesundheits-Check in allen Regionen.“ Nach dem Motto „gesunde Mitarbeiter sind zufriedene Mitarbeiter sind erfolgreiche Mitarbeiter“ ist betriebliche Gesundheitsförderung seit 2004 ein Fixpunkt in der Salzburg AG.

Schulte: „Aktion ist ein wertvoller Appell“

Unterstützt wird die Kampagne 2013 von der Industriellenvereinigung Salzburg. Geschäftsführerin Mag. Irene Schulte erläutert das Engagement: „Die Salzburger Industrie nimmt ihre soziale Verantwortung und ganz besonders die Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr ernst. Zahlreiche Industrieunternehmen haben bereits hochprofessionelle und zum Teil preisgekrönte Gesundheitsprogramme für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Initiative Männergesundheit ist einerseits eine gute Ergänzung zu bestehenden Maßnahmen in den Unternehmen und andererseits ein Einstieg in die betriebliche Gesundheitsvorsorge für jene Unternehmen, die noch nicht über eigene Angebote verfügen. Zudem stärken wir mit dieser Initiative das Bewusstsein aller Salzburgerinnen und Salzburger für die persönliche Gesundheitsvorsorge.“

Ergebnis Boxenstopp 2012: Problemzonen Rauchen und Übergewicht

Insgesamt 576 Männer haben am Testlauf der Aktion „Boxenstopp“ im November 2012 teilgenommen. Eine wichtige Erkenntnis aus den Gesundheits-Screenings betrifft das Körpergewicht der untersuchten Männer. Laut den Ergebnissen war lediglich ein Viertel der Teilnehmer normalgewichtig (BMI zwischen 18,5 und 24,9). Mehr als die Hälfte waren übergewichtig (BMI zwischen 25 und 29,9) und knapp jeder Vierte hatte einen BMI über 30 und gilt somit als adipös. Sehr bedenklich ist laut Dr. Kowatsch auch die Tatsache, dass mit 37 Prozent mehr als jeder dritte Teilnehmer raucht und doch die Hälfte der Befragten angegeben hat, unter nervlicher Belastung zu leiden.

Als positiv herausgestellt hat sich bei der Befragung, dass sich mit 95 Prozent eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer als subjektiv gesund empfindet, was Rückschlüsse auf eine hohe Lebensqualität und gute Arbeitsumstände zulässt. Bekräftigt wird das auch durch die hohe Zufriedenheit im Beruf. 90 Prozent der befragten Männer bejahten die Frage, ob sie mit ihrem Beruf zufrieden seien. Und: Von den 576 Teilnehmern der Aktion 2012 waren 113 jünger als 30 Jahre. Viele kamen dabei zum ersten Mal mit Gesundheitsvorsorge in Kontakt.

Vom „Boxenstopp 2013“ erwartet sich die Initiative „Salzburger Männergesundheit“ weitere aufschlussreiche Erkenntnisse. Ziel der Initiative ist es, dass die Aktion „Boxenstopp“ auch nach 2013 fortgesetzt wird. „Wir sind überzeugt davon, dass wir damit einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit der Salzburger Männer leisten und den eigenverantwortlichen Umgang mit der Gesundheit weiter fördern können“, so Dr. Kowatsch.

Teilnehmer an der Aktion „Boxenstopp 2013“ in alphabetischer Reihenfolge:

  • ABEK GmbH – Ainedter Bauelemente und Konstruktionen, Anif
  • Alba Tooling & Engineering GmbH (Forstau, Radstadt, Mandling)
  • Augustin Quehenberger Group, Strasswalchen
  • Bankhaus Spängler, Salzburg
  • Danzer Group, Grödig
  • Druckerei offset 5020, Siezenheim
  • Eisenwerk Sulzau-Werfen, Werfen
  • Geislinger GmbH, Hallwang
  • HALE Electronic GmbH, Salzburg
  • Hotel Goldener Hirsch, Salzburg
  • Isocell GmbH, Neumarkt am Wallersee
  • Oberndorfer Druckerei, Oberndorf
  • Pinzgau Milch Produktions GmbH, Maishofen
  • Salzburg AG (insgesamt 9 Standorte in Stadt Salzburg, Flachgau, Tennengau, Pongau und Pinzgau)
  • SalzburgMilch GmbH (Salzburg, Seekirchen und Lamprechtshausen)
  • Siemens, Salzburg
  • SIG Combibloc, Saalfelden
Vor dem Männergesundheits-Bus 2013 (v.l.): Univ. Prof. Dr. Günter Janetschek (Vorstand Universitätsklinik für Urologie & Andrologie der SALK), Judith Ungeringer, MTD (Bereich Personalwirtschaft, Salzburg AG), Dr. Peter Kowatsch (Vorsorgereferent der Ärztekammer Salzburg), Mag. Irene Schulte (Geschäftsführerin Industriellenvereinigung Salzburg) und Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl. (c) SMG Neumayr/Probst

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