AMD-Tipp Februar 2022

10 Tricks gegen häufige
Rückenbeschwerden im (Home-)Office

Rückenbeschwerden sind der häufigste Grund für Besuche bei Ärzt*innen und lösen EU-weit nahezu die Hälfte aller Krankenstandstage aus. Doch das muss nicht sein! AVOS-Vorstandsmitglied und AMD-Arbeitsmedizinerin Dr. Ortrud Gräf ist Expertin auf dem Gebiet der Ergonomie. Sie führt bei Rückenproblemen einiges auf fehlende Bewegung und unzureichende Rahmenbedingungen an den Arbeitsplätzen – sowohl im Büro als auch im Home-Office – zurück. Generell ist eine Evaluierung des Home-Office-Arbeitsplatzes vorgesehen.

Österreichweit leiden laut TAS („Team Arbeitsplatz Sitz“) knapp 2,3 Millionen Menschen an manifestierten Wirbelsäulenbeschwerden. Knapp 1,5 Millionen Österreicher*innen, die älter als 16 Jahre sind, haben chronischen Probleme. Zudem sind etwa 80 Prozent der Bevölkerung immer wieder von Rückenschmerzen betroffen. Dauerhafter Stress – etwa ausgelöst durch die Covid-19-Pandemie – kann, ähnlich wie Migräne oder Magenschmerzen, auch Rückenprobleme noch verstärken.

Um dem entgegenzuwirken sollte die Grundlage für jeden Arbeitsplatz ein geeigneter Schreibtisch bilden, der über mindestens 80 Zentimeter Tiefe verfügt, damit der entsprechende Sehabstand zum Bildschirm eingehalten werden kann. Für einen Bürostuhl gilt: Er muss eine verstellbare Sitzhöhe und -tiefe haben, die Höhe und Neigung der Lehne müssen sich verstellen und fixieren lassen, die Rückenlehne sollte pendelnd gelagert sein und die Armlehnen benötigen eine Höhen- und Breitenverstellung. Für das Home-Office – das pro Woche maximal 2,5 Tage einnehmen sollte – gibt es von professionellen Büroausstattern oft auch eigene Linien und Pakete.

Doch auch die beste Ausstattung hilft wenig, wenn das Zusammenspiel der hochwertigen Bestandteile nicht gegeben ist:

  • Die oberste Zeile des Bildschirms muss unter Augenhöhe
  • Der Sehabstand zum Bildschirm sollte – je nach Bildschirmgröße – 55 bis 75 Zentimeter
  • Arme und Beine sollten einen 90-Grad-Winkel (oder mehr) haben.
  • Der Auflagebereich für die Handballen zwischen Tischkante und Tastatur/Maus soll 10 bis 15 Zentimeter Optional gibt es auch Handballenauflagen.
  • Ideal ist ein so genannter „Lift Desk“ – ein höhenverstellbarer Tisch, der das Arbeiten im Sitzen und im Stehen ermöglicht.

Für das Einstellen der Bildschirme hat Dr. Gräf – neben regelmäßig eingeplanten bildschirmfreien Zeiten – folgende Tipps parat:

  • Der Bildschirm muss in Höhe und Neigung verstellbar sein.
  • Sind die angezeigten Schriftzeichen gut lesbar?
  • Ist der Bildschirm groß genug?
  • Passen die Lichtverhältnisse, oder blendet hier etwas?
  • Notebooks sollten ohne Zusatz-Equipment nicht auf Dauer verwendet werden. Benützen Sie einen externen Bildschirm, eine externe Tastatur und eine externe Maus!

Hier geht es zum Merkblatt M026 der AUVA zu Bildschirmarbeitsplätzen.

Download und weitere Informationen