AMD-Tipp des Monats

Eine Pause mit Handy
ist keine echte Pause

Februar 2021

­Wer sich von der Arbeit erholen und seinem Gehirn eine Pause gönnen möchte, sollte diese NICHT mit einem Blick auf das Handy verbringen. Laut einer Studie der Rutgers Universität (2019) hat das zur Folge, dass die Leistungsfähigkeit vermindert wird. 414 Teilnehmer*innen haben für diese Studie ein Puzzle zu lösen bekommen. Ein Teil der Gruppe hat ohne Pause durchgearbeitet, ein Teil hat sich in der Pause mit anderen Dingen beschäftigt, manche mit dem Smartphone. Jene, die ihre Pause am Smartphone verbracht haben, konnten die wenigsten Puzzles erfolgreich und richtig lösen. Generell war ihre Erfolgsquote mit Teilnehmer*innen vergleichbar, die durchgearbeitet haben.

Generell sieht das Arbeitnehmer*innen-Schutzgesetz in Österreich nach mehr als sechs Stunden Arbeit eine verpflichtende Ruhepause von mindestens 30 Minuten vor, denn: Bei gleich andauernder Belastung steigen die Beanspruchung und die daraus resultierende Ermüdung nach sechs Stunden nicht mehr linear, sondern exponentiell an. Ohne Ruhepausen drohen:

  • Leistungs-, Wahrnehmungs- und Motivationsabfall
  • Steigende Unfallgefahr
  • Einbußen in der Lebensqualität
  • Längerfristig die Gefahr einer übermäßigen Beanspruchung und einer nicht mehr ausreichenden Erholungsmöglichkeit im vorhandenen Arbeits- und Freizeitrahmen.

In §10 der Bildschirmarbeitsverordnung (Fassung 02.02.2021) ist unter anderem festgelegt:

  • Nach je 50 Minuten ununterbrochener Bildschirmarbeit müssen eine Pause oder ein Tätigkeitenwechsel im Ausmaß von mindestens zehn Minuten erfolgen.
  • Diese Regelung gilt nicht, wenn täglich nicht mehr als zwei Stunden ununterbrochene Bildschirmarbeit geleistet wird.

Doch oft fällt es gar nicht so einfach, quasi im „kalten Entzug“, das Handy wegzulegen und einfach einmal nicht erreichbar zu sein und/oder keine Fotos zu schießen. Generell schreiben Wissenschafter*innen den Smartphones ein großes Suchtpotential zu. Zudem ist Handyzeit auch Bildschirmzeit.

Um hier nicht ständig die Gedanken um Erledigungen – etwa ständige Erreichbarkeit, Social Media, E-Mails, Termine etc. – kreisen zu lassen, muss das Handy aus dem Blickfeld verschwinden. Dabei helfen folgende Punkte:

  • Werden Sie sich bewusst, wie viel Zeit Sie pro Tag am Handy-Bildschirm Hier gibt es – häufig bereits vorinstallierte – Apps, die diese Zeiten aufzeichnen.
  • Verfolgen Sie, wie oft Sie in kurzen Untätigkeits-Phasen zum Handy greifen.
  • Legen Sie bewusst Zeiten fest, in denen Sie das Handy weglegen – sowohl privat als auch beruflich.
  • Suchen Sie sich bestimmte Situationen heraus, bei denen Sie auf das Handy verzichten – etwa beim Essen, bei einem Spaziergang oder (sobald es wieder möglich ist) beim Treffen mit Freund*innen.
Download und weitere Informationen

Hier finden Sie den Tipp des Monats Februar als Download (PDF).

Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.