AMD-Tipp

Konflikte am Arbeitsplatz

November 2021

Menschen, die miteinander zu schaffen haben, machen einander zu schaffen“, so Schulz von Thun (1998), Experte für Kommunikationspsychologie.

Konflikte zwischen Menschen sind Bestandteile des sozialen Lebens und sie sind oft nicht vermeidbar. Die Betroffenen empfinden eine Unvereinbarkeit bei Meinungen, Ansichten, Interessen, Handlungsplänen, Entscheidungen usw. und setzen Handlungen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Für einen Konflikt reicht es außerdem, wenn nur eine Partei die Interaktion so erlebt, dass sie die Verhinderung der eigenen Interessen usw. der anderen Partei zuschreibt.

Ein organisatorisches Konfliktmanagement kann den Umgang mit Konflikten erleichtern. Dieses beinhaltet das Erkennen und das Verständnis für die Komplexität von Konflikten, die konstruktive Auseinandersetzung mit Konflikten und die Konfliktprävention. Unterstützend wirkt der Blick auf die positiven Funktionen von Konflikten, wie z.B. Fördern gemeinsamer Diskussionen, Geben von Hinweisen auf Probleme, Verhindern von Stagnation, Anregen von Interesse und Neugierde, Herausfordern von Entscheidungen, Freisetzen von Energie, Festigen von Gruppen in ihrer Identität, Führen zur Selbsterkenntnis der Persönlichkeit und das Auslösen von Veränderungen auf verschiedenen Ebenen.

Die Konfliktdiagnose beinhaltet immer auch eine Ursachenanalyse und die Unterscheidung in „Wertkonflikte“, „Sachkonflikte“, „Beziehungskonflikte“ oder „Rollenkonflikte“ kann sehr hilfreich sein. Die Konfliktlösung kann ohne oder mittels Intervention eines neutralen Dritten, in Form von Konfliktmoderationen und/oder Mediation, erfolgen.

Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.

Ein Ausschnitt zur Konfliktprävention nach Berkel (2011)
  • Klare Mission und überzeugende Vision, die die Mitarbeiter*innen mittragen
  • Werte und Regeln der Zusammenarbeit verbindlich festlegen
  • Kritische Loyalität fordern und fördern
  • Horizontalen und vertikalen Informationsaustausch fördern
  • Besprechungen so gestalten, dass kreative Kontroversen das Denken stimulieren und Innovationen vorantreiben
  • Konflikte und Verstimmungen offen ansprechen
  • Feedback-Kultur entwickeln und Kritikrunden arrangieren
  • Führungskräfte unterstützen
  • Fehlerkultur bejahen und tolerieren