AMD-News

Lockdown in Salzburg wird
neuerlich zur psychischen Belastung

AMD-Arbeitspsychologin Birgit Artner: „Menschen sind ausgepowert!“

Der nächste Lockdown bedeutet für viele Salzburger wieder eine völlige Umstellung des Alltags: Homeoffice, Kinderbetreuung, keine Freizeitangebote – „für viele Menschen fallen wichtige Strukturen weg“, weiß Arbeitspsychologin Birgit Artner vom Arbeitsmedizinischen Dienst Salzburg (AMD). Diese mental große Herausforderung kann sich auf die Gesundheit auswirken, etwa in Form von psychosomatischen Krankheiten wie Abgeschlagenheit, Migräne oder Magenbeschwerden. Schon kleine Tricks helfen für mehr Stabilität im Lockdown-Alltag.

Eineinhalb Jahre Pandemie hinterlassen ihre Spuren – und jetzt ist Salzburg im neuerlichen Lockdown. „Die Menschen sind erschöpft“, weiß AMD-Arbeitspsychologin Birgit Artner. „Das zieht sich quer durch alle Branchen.“  Die psychischen Folgen des neuerlichen Lockdowns können umso drastischer ausfallen, die Doppelbelastung von Beruf und Familie in der mittlerweile so lang andauernden Pandemie mit den zeitweise vielen Einschränkungen ist bei vielen schon mehr als spürbar. Im Gegenteil: Sie schlägt sich immer mehr auf die mentale – und unabhängig von der Covid-Krankheit selbst – auch auf die Gesundheit nieder.

Fehlende Struktur schlägt sich auf Motivation nieder

Migräne, Tinnitus, Magenbeschwerden oder Essstörungen, ständige Abgeschlagenheit oder ein Abfall der Leistungsfähigkeit, „wir stellen eine Zunahme von psychosomatischen Krankheiten fest“, sagt Artner. Zugenommen haben auch Depression- und Suchterkrankungen. Und gerade die Homeoffice-Regelung, die mit einem Lockdown meist einher geht, kennt auch Tücken: „Für die Psychohygiene ist der Kontakt zu anderen Menschen wichtig“, erklärt Artner. Die fehlende Struktur im Alltag kann sich auf Motivation und Antrieb niederschlagen, die Gefahr des „sich gehen Lassens“ wird größer, auch weil positives Feedback oder sichtbare Erfolgserlebnisse fehlen. Artner: „Die Grenzen zwischen Arbeit und Privat verschwimmen!“
Und es geht jeder anders mit Homeoffice um, persönlich, aber auch bedingt durch die Wohnungssituation, je nachdem ob Paar mit oder ohne Kinder. Artner: „Nicht alle sind dafür geeignet. Homeoffice sollte immer individuell abgestimmt werden!“

Fitness und klar definierte Pausen sind ein Muss!

Die Arbeitspsychologin kennt dafür Tricks, um aus dem Homeoffice-Hamsterrad auszubrechen. Wichtiger Punkt: Fitness! Entweder zu Hause in Form von Entspannungsübungen oder im Freien, etwa ein Spaziergang. „Jedenfalls sind deklarierte Pausen wichtig“, rät Artner zu fixen Bildschirm-Zeiten und fix definierten Zeiten in denen man erreichbar ist – und auch nicht.

 

Hier gibt’s weitere Tipps und Tricks