AMD-News

Zeitumstellung wirkt
wie ein „Mini-Jetlag“

Mögliche Müdigkeit birgt großes Gefahrenpotenzial

Zweimal im Jahr wird die Uhr umgestellt. Im Herbst eine Stunde zurück. Seit jeher diskutieren Wissenschaftler und Mediziner, wie sich die Zeitverschiebung auf den menschlichen Körper und unsere Gesundheit auswirkt. Gern wird vom „Mini-Jetlag“ gesprochen, den jeder für sich mehr oder weniger spürt – entsprechend dem chronobiologischem Typ (Lerche oder Eule).

Jedenfalls bringt die eine Stunde die fachlich genannte Chrono-Biologie – salopp die „innere Uhr, also unseren biologischen Rhythmus – durcheinander. Ein Hauptsymptom: Müdigkeit! Das kann zu Problemen und Gefahren am Arbeitsplatz führen.

Winterzeit heißt eine Stunde länger schlafen. Morgens ist es heller, am Abend dafür früher finster. Die Zeitumstellung macht vielen Arbeitnehmer*Innen zu schaffen. Weil sich eben die innere Uhr am Licht und nicht an der Zeit orientiert. Mögliche Probleme: Müdigkeit und Schlafstörungen, dazu ist ein leicht möglicherweise zeitversetztes Hungergefühl. Die Wissenschaft spricht hier vom „Sozialen Jetlag“.

Arbeitsmedizinerin Dr. Ortrud Gräf vom AMD Salzburg kennt die Auswirkungen der Zeitumstellung auf die Arbeit: „Die zeitbedingte Müdigkeit kann eine Gefahr darstellen!“ Von der noch harmlosen Folge des Zu-Spät-Kommens – oder gar zu früh -, wirkt sich die Müdigkeit mehr auf das Unfall-Risiko und die Produktivität wegen mangelnder Konzentration aus. „Dies kann vor allem Nachtdienstleistern oder Schichtarbeiter*innen markanter auffallen“, weiß Dr. Gräf. Studien zeigen: Sozialer Jetlag belastet die Gesundheit und führt zu einer geringeren Leistungsfähigkeit.

Juristisches Detail: Ob etwa ein Nachtdienstarbeiter in der kürzeren Nacht eine Stunde länger arbeiten muss, und diese auch dann bezahlt wird, hängt vom jeweiligen Vertrag und einer Regelung der Überstunden ab. Stichwort: Überstundenpauschale.

Unabhängig von der Zeitumstellung: Gut die Hälfte der Bevölkerung ist gezwungen, entgegen der chronobiologischen Veranlagung zu leben oder zu arbeiten. „Flexible Arbeitszeiten könnten hier Abhilfe schaffen“, sagt Gräf. Experten sprechen vom Konflikt zwischen der persönlichen Chronobiologie und der gesellschaftlichen Zeit. Nicht wenige Mediziner und Arbeitsmediziner plädieren daher für eine Beendigung der Zeitumstellung – und für die Beibehaltung der Winterzeit! Eine permanente Sommerzeit würde gerade im Winter zur Folge haben, dass Aufstehen und Arbeitsweg in der Finsternis das Wohlbefinden hemmt.

Tipps gegen den Zeitumstellungs-Jetlag

  • An den Tagen vor der Umstellung stufenweise (jeweils 10 Minuten) später ins Bett gehen
  • Kalender nicht zu dicht verplanen – Erholungspausen (zur Entmüdung) mitdenken
  • Licht und frische Luft – regelmäßige Spaziergänge oder Sport im Feien aktivieren
  • Arbeitspausen zum Durchatmen an frischer Luft nutzen und gleichzeitig eine Maskenpause machen
  • Ausgewogene Ernährung mit vielen Vitalstoffen, ausreichend Flüssigkeit (Wasser, Tee) und mäßiger Genuss von Alkohol und Kaffee (letzteren bis max. 3 Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen trinken)
  • Auf gute Schlafhygiene achten

Dr. Ortrud Gräf, Arbeitsmedizinerin AMD Salzburg

Download und weitere Informationen

Hier gibt es die Sonderinformation „Im November startet ‚3G am Arbeitsplatz’“ als Download.

Den AMD-Tipp „Sicher durch den Winter“ finden Sie hier

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