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Startschuss für Fit Care – Health Management

In keiner Branche liegen Chancen und Risiken des Erwerbslebens so dicht beieinander wie in der stationären Altenpflege. Nach dem großen Erfolg des Projekts "Fit Care" schafft das Nachfolgeprojekt "Fit Care – Health Management" nachhaltige Strukturen für betriebliches Gesundheitsmanagement in Seniorenheimen.

Das Projekt „Fit Care – betriebliche Gesundheitsförderung" wurde vom AMD Salzburg durch Arbeitspsychologin Mag. Sandra Kröll und Arbeitsmedizinerin Dr. Ingrid Schubert von 2008 bis 2011 sehr erfolgreich in acht Seniorenheimen in Salzburg unter der Projektleitung des ASKÖ (MMag. Oliver Jarau) umgesetzt. Die Maßnahmen lagen im Bereich der Verhaltens- als auch Verhältnisprävention und wurden in den Themengebieten "allgemeine Gesundheit" (Arbeitsmedizin), "Bewegung" (ASKÖ), und "psychische Gesundheit" (Arbeitspsychologie) durchgeführt.

GESUNDHEIT FÖRDERN

Um den Prozess der Betrieblichen Gesundheitsförderung fortzuführen, wurde bereits während des Projekts "Fit Care 1" mit VertreterInnen von Steuerungsgruppen an der Planung des Folgeprojekts – "Fit Care – Health Management" – gearbeitet. Dabei geht es um eine Fortsetzung der Betrieblichen Gesundheitsförderung hin zu einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Hierzu sollen Strukturen und Prozesse geschaffen werden, sodass Gesundheitsförderung in alltägliche Routinen eingebunden und zu einer Führungsaufgabe wird. Dies kommt den Beschäftigten wie dem Unternehmen gleichermaßen zugute: Die Gesundheit und die Motivation der Mitarbeitenden werden nachhaltig gefördert, aber auch die Produktivität und Dienstleistungsqualität erhöht.

Im April 2012 erhielt das Team von "Fit Care 1" (mit den Projektpartnern FH Salzburg und der Salzburger Gebietskrankenkasse SGKK) die Zusagen der Fördergeber (Fonds Gesundes Österreich, Fit für Österreich, Land Salzburg, Magistrat Salzburg, Gemeinde Grödig) und im Oktober 2012 konnte mit dem Folgeprojekt gestartet werden. Die teilnehmenden Seniorenwohnhäuser sind Hellbrunn, Itzling, Liefering, Nonntal, Taxham und das Seniorenwohnhaus Grödig.

HANDLUNGSFELDER OPTIMIEREN

Als erster Schritt wurde im Dezember 2012 eine umfassende Befragung mittels SALSA, ergänzt mit spezifischen Fragen aus dem Bereich der Pflege nach INQUA (Initiative Neue Qualität der Arbeit) durchgeführt. Der nächste Schritt liegt nun in der gemeinsamen Entwicklung eines Modells für betriebliches Gesundheitsmanagement in der stationären Altenhilfe. Dazu wurde von Seiten der Arbeitspsychologie des AMD Salzburg ein Modell auf Basis des wissenschaftlichen Ist-Standes und best-practice-Beispielen entwickelt. Dieses Modell wird in jedem Heim in einem Führungskräfteworkshop konkretisiert. Dabei sollen Handlungsfelder, in welchen nach Ansicht der Führungskräfte Optimierungsbedarf vorliegt, definiert werden. Diese werden auf Ebene der Mitarbeitenden mit konkreten Ressourcen und Belastungen genauer analysiert und dazu Lösungen erarbeitet. Diese Lösungsansätze werden im Anschluss in der Steuerungsgruppe diskutiert und auf Basis dessen Interventionen geplant.

VERANKERUNG DER GESUNDHEIT

Parallel dazu lässt jedes Seniorenheim zwei Gesundheitsbeauftragte ausbilden, die in der Steuerungsgruppe viele koordinative Aufgaben übernehmen. "Es ist wichtig, dass sich speziell jemand im Betrieb um das Thema kümmert, damit gezielt Maßnahmen umgesetzt werden können, die für den Betrieb sinnvoll sind", erklärt Christian Kagerer, Leiter des Seniorenwohnheims Nonntal. Um diesen Prozess voranzutreiben dürfen seine Mitarbeitenden ab Mai bei einer "Gesundheitswerkstatt" beraten. Diese Vorschläge sollen dann – nach Absprache mit den Führungskräften und je nach Handlungsbedarf – umgesetzt werden.

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