AVOS-News

Ambulante Therapie hilft
Schlaganfall-Patient*innen

Vor allem die Mobilität wiederzuerlangen bringt viel Lebensqualität zurück. Die AVOS-Physiotherapeut*innen arbeiten hier salzburgweit und vor Ort gemeinsam mit den Betroffenen an deren individuellen Zielen.

Unter dem Motto „Genesen nach schwerer Erkrankung an Covid-19” steht heuer der Welt-Physiotherapie-Tag. Seit 1996 wird dieser weltweit einheitlich am 8. September begangen – dem Tag der Gründung der „Weltphysiotherapie” im Jahr 1951. Und auch wenn AVOS keine direkte Covid-19-Nachsorge anbietet, so decken sich die Ziele mit jenen der in ganz Salzburg angebotenen ambulanten Rehabilitation von Schlaganfall-Patient*innen: „Mobil sein im Alltag”, „Kraft und Ausdauer” und „Koordination und Gleichgewicht”. „Zusätzlich zur Physiotherapie bieten wir salzburgweit auch Ergotherapie und Logopädie an – im Bedarfsfall sogar in interdisziplinären Teams”, sagt Melanie Benzinger, BSc, Bereichsleiterin der AVOS-Therapie. Finanziert wird das Programm durch den Gesundheitsfonds des Landes Salzburg (SAGES).

Das Kartenspielen wieder erlernen

Wie das im Idealfall funktionieren kann, zeigt das Beispiel von Patient*innen, die nach einem Schlaganfall wieder im Kaffeehaus Karten spielen möchten. „Ganz vereinfacht gesagt, ermöglichen die Physiotherapeut*innen wieder den Weg dorthin, während sich die Ergotherapeut*innen darum kümmern, dass die Spielkarten gehalten werden können und die Logopäd*innen dabei helfen, sich sprachlich verständlich zu machen”, erklärt Benzinger. „Im Fokus stehen allerdings immer die Patient*innen mit ihren individuellen Wünschen und Zielen”, ergänzt AVOS-Pyhsiotherapeutin Eva Loach, BSc. Alle Maßnahmen haben dabei das Ziel, die Lebensqualität der Betroffenen in deren eigenem Umfeld zu verbessern.

Durch Physiotherapie aus dem Rollstuhl

Mit der Physiotherapie hat das bei Franz Fuchsreiter rasch geklappt. Der Großgmainer kämpft mit den Folgen eines schweren Schlaganfalls. „Sofort nach Ankunft der Therapeutin habe ich in der Wohnung auf den Rollstuhl verzichten müssen. Und mittlerweile kann ich sogar auf der stark betroffenen Seite wieder auftreten und frei gehen – wenn auch mit kleinen Schritten”, erzählt er. Genau diese Erfolge – etwa die eigenen vier Wände gemeinsam mit Patient*innen nach einem Schlaganfall „neu zu entdecken” – freuen seine Therapeutin, Eva Loach, am meisten: „Alleine wieder am Küchentisch sitzen oder wieder die ersten Stufen bewältigen zu können bringt den Betroffenen sehr viel Lebensqualität zurück.”

Sehr niederschwellig angesetztes Therapie-Angebot

Möglich wird das durch sehr niederschwellig angesetzte Therapie-Einheiten: So hat AVOS neben den möglichen Hausbesuchen in jedem Salzburger Bezirk – Stadt, Flachgau, Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau – auch eigene Therapiestellen. Zur Qualitätssicherung sind hier unter der Gesamtleitung von Dr. med. univ. Christian Bsteh auch fünf ärztliche Leiter*innen ehrenamtlich tätig. Die Aufnahme in das Therapieprogramm erfolgt über die Zuweisung durch Krankenhäuser, Rehabilitationszentren und/oder niedergelassene Ärzt*innen. „Dabei zählt: Je direkter nach einem Schlaganfall die Zuweisung erfolgt, umso besser sind die Erfolgsaussichten der Therapie – in allen drei Bereichen”, sagt Benzinger.

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