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Ein Blick hinter die Kulissen des Salzburger Zoos

Im Zoo Salzburg soll es nicht nur den Tieren gut gehen. Die Verantwortlichen unternehmen einiges, um die speziellen Bedürfnisse von Mitarbeitenden, Gästen und vierbeinigen Bewohnern unter einen Hut zu bringen.

Im Zoo Salzburg herrscht rege Betriebsamkeit. Gleich neben dem Eingang graben und stemmen zwei Mitarbeiter des Bautrupps. Sie nutzen das schmale Zeitfenster zwischen dem besucherintensiven Sommer und dem frostigen Winter für Reparaturen. Gleich daneben kümmert sich Gärtnerin Silvia Bernhofer um die Pflanzen in den Beeten. Auch sie sollen die kalte Jahreszeit gut überstehen. Parallel dazu laufen die täglichen Routinearbeiten: Tiere füttern, Gehege säubern, kleinere Instandsetzungen erledigen. Und dann ist da noch die Tapir-Anlage, die neu gebaut wird. Die Aufgabenbereiche der Mitarbeitenden im Zoo sind vielfältig, das Entwicklungspotential enorm. Betriebsleiter Rupert Eckkrammer formuliert es so: „Wir sind ein aufstrebendes Unternehmen. Da darf die Gesundheit der Mitarbeiter nicht zu kurz kommen. Leider lässt man solche Dinge gerne hinten anstehen, also haben wir uns um professionelle Hilfe umgeschaut. Der AMD Salzburg soll uns in diesen Belangen den Rücken freihalten.“

Impflücken geschlossen

Nachdem der Entschluss zu einer Zusammenarbeit gefallen war, startete der AMD Salzburg Anfang 2010 mit einer Erhebung des Ist-Standes. Bei der arbeitsmedizinischen Evaluierung kristallisierten sich vier große Bereiche heraus, die zum Teil bereits im Laufe des Jahres in Angriff genommen wurden. Da ein Großteil der Mitarbeitenden täglich Kontakt zu den Zoo-Tieren hat, ist ein intakter Impfschutz gegen übertragbare Krankheiten besonders wichtig. „Vor allem die Impfungen gegen Tollwut, Tetanus, FSME oder Hepatitis B wurden deshalb unverzüglich auf einen aktuellen Stand gebracht“, erklärt Dr. Jacqueline Klinger, die zuständige Arbeitsmedizinerin des AMD. Bisher war das in der Verantwortung der Betroffenen und ihrer HausärztInnen. Jetzt liegen die Impfdaten im Unternehmen und beim AMD Salzburg auf und Frau Dr. Klinger kann auf eine rechtzeitige Auffrischung achten.

Biologische Arbeitsstoffe

Ein weiteres Spezifikum im Umgang mit den Zoo-Tieren sind sogenannte biologische Arbeitsstoffe. Dabei handelt es sich um Mikroorganismen, Zellkulturen und Human-endoparasiten, die Krankheiten hervorrufen können. Im Tiergarten fallen etwa Blut oder Körperausscheidungen der Tiere in diese Kategorie. Für Mitarbeitende, die mit solchen Stoffen in Verbindung kommen, muss der Arbeitgeber neben speziellen Sicherheitsvorkehrungen auch ärztliche Untersuchungen anbieten. Auch besondere Fragen des Mutterschutzes müssen im Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen berücksichtigt werden. Generell war der Schutz von schwangeren Arbeitnehmerinnen ein wichtiger Aspekt in der Evaluierung. In Bereichen, wo Frauen körperlich schwere Arbeit verrichten, wie etwa beim Bautrupp oder in der Tierpflege, muss sichergestellt sein, dass im Falle einer Schwangerschaft alle Maßnahmen zum Schutz von Mutter und Kind eingehalten werden können. Der vierte große Bereich der arbeitsmedizinischen Evaluierung widmete sich den zehn Büroarbeitsplätzen. Hier wurden bereits Sehtests durchgeführt und die Regelungen für Bildschirmarbeitsplätze umgesetzt.

Eine Frage der Sicherheit

Neben der arbeitsmedizinischen Betreuung nimmt die sicherheitstechnische Unterstützung durch den AMD Salzburg einen großen Teil der Präventivstunden in Anspruch. So vielfältig wie die Einsatzgebiete der Mitarbeitenden sind auch die sicherheitsrelevanten Fragen. Schließlich spielen in den Beruf des Tierpflegers viele Arbeitsbereiche hinein. In der Futterküche sind scharfe Messer für die Fleischzubereitung im Einsatz, der Baumbestand in den Anlagen wird mit Motorsägen zurechtgestutzt. Außerdem verfügt der Zoo über mehrere kleine Fachwerkstätten, etwa eine Tischlerei oder eine Schlosserei. Überall sind die berufsspezifischen Sicherheitsaspekte zu erheben und zu berücksichtigen. „Die einzelnen Bereiche sind zwar klein, die Gefahren sind aber gleich groß wie in Fachbetrieben“, erklärt Eckkrammer während des Rundgangs.

Probleme optimal lösen

Im Frühjahr 2011 wird die Erhebungsphase durch den AMD Salzburg abgeschlossen sein. Welche Maßnahmen dann gesetzt werden, ist in einigen Bereichen schon absehbar. So wird es beim Mähen der begrünten Flachdächer Änderungen geben. Da es keine fixe Absturzsicherung durch Geländer gibt, sind hier besondere Sicherheitsvorkehrungen notwendig. „Eine Evaluierung ist ja schnell gemacht, Sinn hat sie aber nur, wenn dann konkrete Maßnahmen folgen“, so Eckkrammer im Gespräch. Der Betriebsleiter will seine Mitarbeitenden in Fragen der Sicherheit aktiv ins Boot holen, deshalb kommt er ihnen auch bei der Organisation der Schulungen entgegen. Wenn möglich werden sie im Winter angesetzt, wenn in den Anlagen weniger zu tun ist und das warme Sitzungszimmer eine angenehme Alternative bietet. Außerdem werden Weiterbildungen immer an zwei Terminen angeboten. So ist sichergestellt, dass alle Betroffenen daran teilnehmen können. Um zu gewährleisten, dass die Zoo-MitarbeiterInnen ihren vielfältigen Aufgaben gewachsen sind, werden ihnen in vielen Bereichen spezielle Schulungen angeboten. So werden sie optimal auf neue Aufgaben vorbereitet und bei der Ausführung unterstützt. Wie in jedem Betrieb herrschen also auch im Zoo Salzburg ganz spezifische Anforderungen an das Gesundheitsmanagement. Schließlich sind gesunde Mitarbeitende die Basis jedes Unternehmens und jeder Weiterentwicklung.

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