Der AMD-Tipp 06/2023

So geht es im Betrieb
gut durch die Hitze!

Weniger Leistungsfähigkeit und eine geringere Konzentration kombiniert mit häufigeren Fehlern und einem höheren Unfallrisiko: Die Sommerhitze setzt Menschen am Arbeitsplatz auch in Österreich zu. Generell werden hier Indoor-Arbeitsplätze (etwa in Büros) und Outdoor-Arbeitsplätze (etwa auf Baustellen) unterschieden.

„Dabei ist besonders auf Personengruppen wie werdende und stillende Mütter, ältere Arbeitnehmende, Lehrlinge und chronisch Kranke Rücksicht zu nehmen”, sagt Dr. Marina Fleißner, Arbeitsmedizinerin beim AMD Salzburg. Das beginnt bereits dabei, auf leichte Kleidung aus Leinen oder Baumwolle zu setzen, die nicht zu eng anliegen sollte. Zudem ist hier auf ausreichend Flüssigkeit zu achten und auch zu Mittag sollte eher auf nicht zu fettige sondern auf leichte Kost gesetzt werden. 

Generell sind in Arbeitsräumen Verhältnisse vorgeschrieben, die dem menschlichen Organismus angemessen sind. Demnach sollte bei Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung – etwa in Büros – die Raumtemperatur 25°C betragen, die etwa durch Klima- oder Lüftungsanlagen eingestellt werden kann. „Sollte es keine derartigen Anlagen geben sollen Arbeitgeber*innen alle machbaren technischen und organisatorischen Maßnahmen ausschöpfen, um die Temperatur zu senken”, erklärt Mag. Helga Lackinger, Sicherheits-fachkraft beim AMD Salzburg. Diese Maßnahmen können folgende Punkte umfassen:

  • Veränderungen am Gebäude (Lichtschutzvorrichtungen, Fassadenverkleidungen …)
  • Ventilatoren, Klimaanlagen, mobile Klimageräte und/oder Außenbeschattung
  • Lüften in den frühen Morgenstunden
  • Veränderte Arbeitszeiten (früherer Beginn, kürzere Schichten, extra Pausen …)
  • Änderungen der Leistungsvorgaben 
  • Möglichkeiten zum Home-Office
  • Getränke zur Verfügung stellen
  • Bestehende Bekleidungsvorschriften lockern und/oder Duschgelegenheiten bieten

Idealerweise werden die klimatischen Bedingungen aber bereits bei der Planung neuer Arbeitsstätten berücksichtigt. „Großflächige Glasfassaden sind zwar schön, machen jedoch den Büroarbeitsplatz im Sommer ohne Klimaanlage kaum erträglich“, weiß Helga Lackinger.

Für Arbeitsplätze außerhalb geschlossener Räumlichkeiten gilt im Sinne des Bauarbeiter*innen-Schlechtwetter-Entschädigungsgesetzes auch die Hitze als schlechtes Wetter. Seit 1. Mai 2019 ist gesetzlich geregelt, dass ab 32,5°C ein kühlerer Arbeitsplatz gefunden werden muss oder die Arbeiten im Freien eingestellt werden. Wenn hier durch Arbeitgeber*innen „Hitzefrei” gegeben wird, müssen die Arbeiter*innen 60 Prozent des eigentlichen Lohns verdienen. „Vor allem im Freien ist es wichtig zu versuchen, den Arbeitsplatz zu beschatten und nicht auf den Haut- und Augenschutz zu vergessen: Sonnencreme, eine Kopfbedeckung mit Nackenschutz, entsprechende UV-Schutzkleidung und Sonnenbrillen sollten selbstverständlich sein”, so Mag. Helga Lackinger. „Persönliche Schutzausrüstung wie Helme, Sicherheitsschuhe, Sicherheitshosen, Handschuhe oder Warnwesten muss auch bei hohen Temperaturen getragen und von Arbeitgeber*innen zur Verfügung gestellt werden.”

Download und weitere Informationen

Hier finden Sie den Tipp des Monats Juni 2023 als Download (PDF).

Details zur AMD-Salzburg-Arbeitsmedizin gibt es hier.

Details zur AMD-Salzburg-Sicherheitstechnik gibt es hier.

Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.