Der AMD-Tipp 01/2023

So geht es angstfrei
durch das Jahr 2023

Zahlreiche Ereignisse lösen Ängste aus – von Teuerungen bis hin zum Krieg in der Ukraine. „Prinzipiell ist Angst eine überlebenswichtige und ganz normale Reaktion des Menschen”, weiß AMD-Arbeitspsychologin Regina Bauer, MSc, und ergänzt: „Allerdings muss man hier zwischen ‚guten Ängsten‘ (z. B. einer Fahrt in der Achterbahn) und jenen Ängsten unterscheiden, die das Leben einschränken.” So waren in der Evolution des Menschen Ängste immer auch ein wichtiger Bestandteil, um Gefahren zu vermeiden, vor gefährlichen Situationen zu warnen oder zur Vorsicht zu mahnen – etwa vor großen Höhen oder Tieren. Die darin enthaltene Warnfunktion hilft, gute und kluge Entscheidungen zu treffen und ermöglicht teilweise sogar Leistungen, die unter normalen Umständen nicht möglich wären.

Allerdings kann Angst auch unterschiedliche Symptome – von körperlichen (schneller Puls, erweiterte Pupillen) bis hin zu psychischen (Gefühl des Entsetzens und der Ausweglosigkeit) – auslösen und lähmend wirken. „Meist tritt Angst unfreiwillig und unkontrolliert auf und wenn sie ohne erkennbaren Grund auftritt, kann das Leben eingeschränkt werden”, so Regina Bauer.

Damit das nicht passiert, haben die AMD-Arbeits- und Organisationspsycholog*innen Wege aus der Angst für Sie zusammengefasst:

  • Akzeptieren, dass Angst ein natürlicher Teil des Lebens ist: Bewusst versuchen, sich dadurch nicht einschränken zu lassen.
  • Positive Bestandteile der Angst nutzen, denn sie muss nicht „ganz schnell weggehen“: Dem durch Angst entstandenen Stress kann man z. B. gut mit Sport entgegenwirken.
  • Angst im Alltag zulassen, aber darauf achten, dass die eigenen Handlungsspiel-räume erhalten bleiben. Motto: „Ich lasse mich von meiner Angst nicht einengen!”
  • Sich selbst Mut im Hinblick auf das Bewältigen der Ängste zusprechen: Ängste sind unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich.
  • Überzogene Erwartungen an sich selbst hinterfragen: „Was muss und kann ich unter den aktuellen Umständen schaffen?”
  • Selbst reflektieren: In welchen Situationen taucht die Angst auf? Wann ist sie besonders stark? Wer bzw. was kann mir hier gegen die Angst helfen? (z. B. Nachrichtenkonsum einschränken)
  • Hilfe aufsuchen: Wenn Sie das Gefühl haben, Sie schaffen es nicht, Ihre Ängste zu bewältigen, teilen Sie Ihre Gedanken auch mit Ihren Freunden bzw. Familie oder suchen Sie sich professionelle Unterstützung.

Wenn Sie merken, dass Ängste zu viel werden könnten, können Sie auch selbst gezielte Schritte dagegen unternehmen. In erster Linie könnte Ablenkung helfen:

  • Telefonieren/Sprechen Sie mit einem Menschen, der Ihnen nahesteht.
  • Gehen Sie raus an die frische Luft und bewegen Sie sich.
  • Schreiben Sie eine Liste, was Sie freut bzw. positiv stimmt, schreiben Sie auf, was Ihnen Angst macht und warum oder zeichnen Sie ein Bild davon, wie es Ihnen gerade geht.
  • Atmen Sie fünf Mal tief ein und aus.
  • Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf fünf Dinge, die Sie sehen, vier, die Sie anfassen, drei, die Sie hören, zwei, die Sie riechen und eine Sache, die Sie schmecken.
  • Hören Sie Musik, die Sie entspannt oder schauen Sie sich ein lustiges Tiervideo an.
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