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Vortrag Vitamin D, Das Sonnenhormon

Übertreiben die Medien, wenn sie berichten, das nahezu alle Österreicher einen Vitamin D Mangel haben? Wozu brauchen wir Vitamin D überhaupt, und warum wird es auch "D-Hormon" genannt? Was hat es mit "Energie" zu tun? Bekommen wir genug davon, wenn wir auf eine gesunde Lebensführung achten? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit wir Vitamin D in der Haut bilden? Verhindern Sonnenschutzmittel die Vitamin D Bildung? Haben wir den gesunden Umgang mit der Sonne verlernt? Können wir mit Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel Krankheiten vorbeugen oder gar heilen? Wie kann ich meinen Vitamin D Status feststellen und verbessern?

Diese und viele andere Fragen zum "Modehormon D" beantwortete uns Dr. Erich Putz am 9.4.2015. Ein voller Saal zeugte vom starken Interesse an diesem Thema. 

Die Medien übertreiben nicht – dass die meisten Menschen in Österreich einen D-Mangel haben hat mehrere Ursachen. Eigentlich können wir das Sonnenhormon mit Hilfe der Sonne in der Haut selbst bilden. Allerdings in unseren Breitengraden nur im Sommerhalbjahr, denn im Winter erreichen uns die dazu nötigen UVB Strahlen nicht. Aber auch im Sommer bilden viele von uns sehr wenig Vitamin D, weil wir zu wenig an die Sonne kommen, und wenn doch, haben wir oft Sonnenschutzmittel aufgetragen, das die UVB Strahlung komplett abblockt und eine Vitamin D Bildung in der Haut unmöglich macht. Schon lange ist bekannt, dass Vitamin D für den Knochenstoffwechsel essentiell ist und ein Mangel bei Kindern zu Rachitis, bei Erwachsenen zu Osteolamazie und Osteoporose führt. Der spannendste Teil dieses Vortrags war die ausführliche Schilderung, dass nicht nur Knochenzellen, sondern alle Körperzellen für die Aufrechterhaltung ihres Energiestoffwechsels auf die Wirkungen von Vitamin D angewiesen sind, so dass ein Mangel zu der Entstehung zahlreicher verschiedener Erkrankungen beitragen kann. So nannte Dr. Putz u.a. Allergien, Autoimmunerkrankungen, Erschöpfungssyndrom, Fertilitätsstörungen, Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, Reizdarm, Morbus Crohn und Hauterkrankungen. Gesichert scheint zu sein, dass  – neben anderen Faktoren – ein viel höherer Vitamin D Spiegel als bisher angenommen nötig ist, um eine optimale Gesundheit zu ermöglichen.

Da der Mangel so weit verbreitet ist, rät Dr. Putz jedem, eine Vitamin D Bestimmung machen zu lassen und sich nicht zufrieden zu geben mit Werten unter 45 ng/ml 25(OH)D (Calcidiol). Diesesn Wert sollte man auf jeden Fall versuchen herzustellen, entweder durch ausgiebiges und richtiges Sonnenbaden (nur im Sommer in den Mittagsstunden möglich) und/oder durch die Einnahme von Supplementen. Über die Ernährung ist eine Aufbesserung des D-Spiegels so gut wie unmöglich, da nur wenige Lebensmittel nennenswerte Mengen des Sonnenhormons enthalten. 

Das Wort "Vitamin" wurde übrigens für Substanzen geprägt, die im Stoffwechsel gebraucht werden und die wir über die Nahrung aufnehmen müssen, weil unsere Zellen sie nicht selbst synthetisieren können. Vitamin D wird aber, wie ein Hormon, von uns selbst synthetisiert und über den ganzen Körper verteilt. Die Bezeichnung Vitamin ist geblieben, besser wäre es, immer vom D-Hormon zu sprechen. 

Alles in allem ein spannendes Thema und ein gelungener Vortrag! 

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Maria Alm

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